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Nachricht vom 30.07.2020    

Corona prägt weiterhin den regionalen Arbeitsmarkt

Auch nach Ende des Lockdowns gibt es noch keine Entspannung auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Ende Juli waren im Bezirk der Arbeitsagentur Neuwied 10.376 Menschen ohne Job. Das sind 338 Männer und Frauen mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 Prozentpunkte auf glatte 6 Prozent.

Die Agentur für Arbeit in Neuwied

Kreisgebiet. Wie stark sich Corona auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt, zeigt sich deutlich im Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Im Juli 2019 waren im Agenturbezirk 7.834 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 4,6 Prozent. Auch die Auswirkungen auf den Stellenmarkt sind erheblich. Zwar wurden dem Arbeitgeberservice im Juli 403 neue Stellen gemeldet, somit 94 mehr als im Vormonat. Allerdings bewegt sich der Wert um 31,2 Prozent (-183) unter dem Vorjahresniveau.

„Ein eindeutiges Zeichen für den pandemiebedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit ist der im Grunde ausschließliche Zuwachs bei den Kunden der Agentur für Arbeit“, sagt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur. Die Agentur betreut diejenigen, die Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung beziehen, nachdem sie einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgegangen sind. Dieser Personenkreis ist in der Regel kürzer als 12 Monate arbeitslos. Mit derzeit 5.293 Kunden ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 66,3 Prozent gestiegen.

Im Kundenkreis der Jobcenter sind aktuell 5083 Menschen arbeitslos, der Anstieg beträgt hier lediglich 9,3 Prozent. Die Zuständigkeit der Jobcenter betrifft die Menschen, die aus der steuerfinanzierten Grundsicherung unterstützt werden. „Erstmals ist die Zahl der Menschen, die von der Arbeitsagentur betreut werden, mit insgesamt 51 Prozent in unserer Region höher als die Zahl der Arbeitslosen, die Grundsicherung beziehen“, so der Agenturleiter.

Männer besonders von Entlassungen betroffen
Bei näherer Betrachtung der statistischen Daten fällt außerdem auf, dass Männer besonders von Entlassungen betroffen sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Männer ohne Job um 39 Prozent auf 5.841 gestiegen, die der Frauen um 24,9 auf 4.535 Personen. Ein Grund hierfür liegt darin, dass die Beschäftigung in der Kunststoff- und Metallverarbeitung sowie im Maschinenbau, wo ganz überwiegend Männer tätig sind, besonders stark gelitten hat. Außergewöhnlich ist auch, dass viele junge Menschen in den vergangenen Monaten arbeitslos geworden sind: Die Zahl der 15- 25-jährigen Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 38,6 Prozent auf 1.214 Personen. „Eine Ursache hierfür könnte darin liegen, dass einige Unternehmen ihre Auszubildenden nicht übernommen haben oder aber, dass die jungen Mitarbeiter bei der Sozialauswahl aufgrund geringer Betriebszugehörigkeit und fehlender Unterhaltspflichten zuerst gehen müssen“, so Karl-Ernst Starfeld.



Auch die Kurzarbeit spielt seit März eine entscheidende Rolle, um größeren Schaden für die regionale Wirtschaft zu verhindern. In den letzten vier Wochen zeigten 32 Betriebe für 194 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit an. Insgesamt gab es seit Anfang April im Agenturbezirk 3.077 Anzeigen für 44.076 Beschäftigte.

Starke Inanspruchnahme von Kurzarbeit
„Wie viele Betriebe tatsächlich Kurzarbeit nutzen, ist erst mit einem Abstand von einem Quartal zu erkennen, da die Unternehmen drei Monate Zeit haben, ihre Unterlagen für den jeweiligen Monat bei der Arbeitsagentur einzureichen. An unseren steigenden Ausgaben können wir jedoch erkennen, dass die Inanspruchnahme so stark wie nie zuvor ist“, erklärt Karl-Ernst Starfeld.

Und so sieht es in den beiden Landkreisen aus, die der Agenturbezirk Neuwied umfasst. Im Kreis Altenkirchen sind derzeit 4.370 Menschen arbeitslos gemeldet – 114 mehr als im Juni und 1.242 mehr als im Juli 2019. Die Quote liegt mit 6,1 Prozent 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 1,8 Prozentpunkte über dem des Vorjahresmonats.

Im Kreis Neuwied werden 6.006 Arbeitslose gezählt. Das ist ein Anstieg um 224 Personen gegenüber dem Juni und 1.300 Personen gegenüber dem Juli 2019. Die Quote beträgt 6,0 Prozent und ist innerhalb des vergangenen Monats um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sie sich um 1,2 Prozentpunkte erhöht. (PM)



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