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Nachricht vom 03.09.2010    

Eine ganz besondere Klassenfahrt nach 36 Jahren

Eine ganz besondere Klassenfahrt: Die Abschlussklasse der Realschule Wissen von 1974 besuchte ihren ehemaligen Lehrer Karl Bernd Dahse in Chagny. Ein Bericht über die außergewöhnlche Reise.

Abschiedsfoto bei der Gendarmerie National. Links Dieter Dornhoff und Feuerwehrchef Thierry Pages, der aus dem Urlaub herbeigeeilt war; rechts Bernd Becker, der sich über den Austausch mit den französischen Kollegen freute.

Wissen/Chagny. Man nehme eine bierselige Idee beim Klassentreffen, einen Physiklehrer, der seinen ehemaligen Schülern freundschaftlich verbunden ist, ein klein wenig Abenteuerlust, viel Toleranz und die Bereitschaft, für 4 Tage auf engstem Raum mit Menschen zusammen zu sein, mit denen man vor 36 Jahren zur Schule gegangen ist. Das Ganze garniere man mit dem Wunsch, zur Völkerverständigung beizutragen und die Partnerschaft zwischen der Region Burgund und Rheinland-Pfalz im Allgemeinen und den Kommunen Wissen und Chagny im Besonderen zu pflegen. Was herauskommt ist eine ganz besondere "Klassenfahrt nach 36 Jahren", die das Zusammengehörigkeitsgefühl der Teilnehmer auf vollkommen neue Füße stellte und nebenbei eine Fülle an tiefschürfenden und manchmal auch vollkommen sinnfreien Humoresken zu Tage förderte.
Was war geschehen? Bei einem Klassentreffen im Oktober 2009 erzählte Karl Bernd Dahse, ehemals Physiklehrer an der Realschule Wissen, wie es ihn Anfang der 80er Jahre im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Wissen in einen kleinen Weiler bei Chagny in Burgund verschlagen hatte, wo er mit seiner Frau Marion seither in den Ferien an einem 300 Jahre alten Haus bastelt. Schnell war eine Einladung ausgesprochen und der Besuchsplan gefasst, der jetzt - 36 Jahre nach Schulentlassung - von 8 ehemaligen Klassenkameradinnen und -–kameraden umgesetzt wurde.

Umland erkundet
Unter sachkundiger Führung von "Lehrer Dahse" besuchten die Westerwälder nicht nur Chagny. Ein weiteres Ziel war die Klosterstadt Cluny, die als Zentrum des cluniziensischen Klosterverbundes über Jahrhunderte für Frankreich und darüber hinaus geistliche und politische Bedeutung hatte. Einen Eindruck über die weltumspannende Wirkung der Ökumene gewann die Gruppe bei einem Abstecher in das von Frère Roger gegründete Zentrum von Teizé.

Partnerschaft gepflegt
Zu den Frankreich-Reisenden zählten auch Dieter Dornhoff, stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr der VG Wissen, und Bernd Becker, Personalrats- und Gewerkschaftsvorsitzender in der Polizeidirektion Neuwied. Entsprechende Austauschtermine standen auf dem Programm. Feuerwehrchef Thierry Pages begrüßte gemeinsam mit einigen jungen Feuerwehrangehörigen die ehemaligen Realschüler im Feuerwehrgerätehaus. Alte Erinnerungen wurden aufgefrischt und der bevorstehende Besuch in Wissen besprochen. Erstmals wurde die Gendarmerie National in einen Besuch aus Deutschland einbezogen. Die diensthabenden Gendarmen sagten in ihrer neu erbauten Dienststelle ein herzliches Willkommen und gaben bereitwillig Auskunft über ihre Aufgaben und die organisatorischen und sozialen Arbeitsbedingungen, während Polizist Bernd Becker über die Polizeidirektion Neuwied und ihre 8 Dienststellen inklusive der Polizeiwache Wissen informierte. Interessant für die Besucher: Die Gendarmerie ist dem Verteidigungsminister unterstellt, für den sie im Notstandsfall auch Aufgaben übernimmt. Meist geht es jedoch - wie in Deutschland - um Strafverfolgung oder Gefahrenabwehr. Die Gendarmen wohnen mitsamt ihrer Familien auf dem Gelände ihrer Dienststelle und der militärische Status führt dazu, dass sie beispielsweise bei der Arbeitszeit kaum Arbeitnehmerrechte kennen; sie stehen dem Dienstherrn grundsätzlich immer zur Verfügung. Allerdings liegt ihre Lebensarbeitszeitgrenze bei 56, demnächst 57 Jahren.



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Wie Gott in Frankreich
Dass die Region Burgund über eine hervorragende Gastronomie verfügt, bestätigten stichprobenartige Restaurantbesuche. Die Unterkunft der ehemaligen Schüler befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur "Domaine Montereux", einem großen Weingut, dessen Erzeugnisse auch unter der Lagebezeichnung "Eremitage Nantoux" bekannt sind. Spontane Weinproben waren möglich, die Versorgung vor Ort war gesichert und einige Schätzchen aus dem Keller von Monsieur Montereux wurden nach Deutschland entführt. (Bernd Becker)


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