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Nachricht vom 19.10.2020    

Kümmerer für Migranten: neue arbeit übernimmt CJD-Angebote

Die „neue arbeit e.V.“ in Wissen übernimmt nahtlos ein bewährtes Angebot des CJD. Das bundesweit vertretene Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) hatte Mitte des Jahres nach 43 Jahren seinen Standort Wissen mit 70 Beschäftigen geschlossen.

In der Walzwerkstraße in Wissen hat u.a. Anleiterin Katharina Becker (2. vl.) den Part als Kümmerer übernommen, den das CJD nach der Standort-Schließung in Wissen nicht mehr bieten konnte. (Foto: hwl)

Wissen. „Wir haben ab Mitte August in Rekordzeit die Plätze eingerichtet und im Schnellverfahren fürs nötige Fachpersonal gesorgt. Es hat geklappt, weil wir als langjähriger Partner in Bietergemeinschaften die Angebote kennen, weil wir die Kümmerer in Altenkirchen ebenfalls laufen haben und weil es um eine kleine Gruppe ging“, sagt der 41-jährige Diplom-Sozialwissenschaftler Björn Pulz, der im Mai 2019 beim Verein ‚neue arbeit‘ anheuerte und dort mittlerweile das Kerngeschäft Bildungsangebote leitet. Zurzeit sind es 15 Angebote an vier Standorten (Altenkirchen, Wissen, Puderbach, Hachenburg), die Pulz bei dem 1989 gegründeten Verein mit Sitz in Altenkirchen dank der Förderung durch die hiesigen Jobcenter, durch die Agentur für Arbeit, durch den Europäischen Sozialfonds (ESF), durch das Land oder den Bund (für zertifizierte Angebote) zu verantworten hat.

Nötig geworden war diese Rekordzeit für die Mitarbeiter am ‚neue arbeit‘-Standort Wissen (Walzwerkstraße), weil das bundesweit vertretene Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) Mitte des Jahres nach 43 Jahren seinen Standort Wissen mit 70 Beschäftigen geschlossen hat und über Nacht als Bildungsträger weggefallen ist. Um die laufenden Angebote nicht ab- oder unterbrechen zu müssen, sprang die ‚neue arbeit in die Bresche, womit sich für die Teilnehmer dank „einer kurzfristigen, problemlosen Übergabe“ wenig verändert hat, erklärt die Geschäftsleitung Stefanie Schneider.

Pulz: „Das Angebot ‚Kümmerer‘ ist ausschließlich für Menschen über 25 Jahre bis ins Rentenalter und mit einem Migrationshintergrund gedacht.“ Für die ursprünglich sechs Teilnehmenden, die seit 2015 aus Afghanistan (1) oder Syrien (5) nach Deutschland gekommen sind und heute in Wissen leben, hat sich damit faktisch nur der tägliche Weg verändert, denn ihre Ansprechpartner sind seit dem 1. September nicht mehr in der Böhmerstraße, sondern nun bis Ende April in der Walzwerkstraße zu finden. Wobei Meike Prinz, die Verantwortliche für das Bildungsangebot „Kümmerer Wissen“ und eine der beiden betreuenden Sozialpädagoginnen gleich mit übernommen wurde. Pulz: „Im Kümmerer-Angebot geht es vor allem darum, Menschen die nötige Hilfestellung zu geben, damit sie den Alltag bewältigen können, eine Sprachförderung bekommen und im Umgang mit den Behörden sicherer werden.“
Wesentlich anspruchsvoller ist die Zielvorgabe des zum 31. Oktober auslaufenden ‚neue-arbeit‘-Angebots ‚Förderung beruflicher Weiterbildung‘ mit zurzeit noch sechs Teilnehmenden in Wissen, wo das Jobcenter Altenkirchen neben Betzdorf (Caritas/kaufmännischer Bereich) und Altenkirchen (neue arbeit/Lager & Handel) einen dritten Standort fördert, der seine Weiterbildungsschwerpunkte im Bereich ‚Metall, Holz, Farbe/Raum‘ hat.



Schneider: „Unser Vorteil ist, dass wir von „neue arbeit“ mit unseren Bildungsangeboten die ganze Förderkette abbilden und folgerichtig auch bestrebt sind, in Absprache mit den Jobcentern, die Förderkette des Einzelnen bei uns fortzusetzen. Immer mit dem Ziel, Menschen mit sehr gemischtem Hintergrund am Ende der Kette in Arbeit zu bringen. Das setzt aber auch bei uns voraus, dass wir uns früh die Fragen beantworten, wo es schulische oder berufliche Defizite gibt, die sich über eine Qualifizierung aufarbeiten lassen und welche die jeweils richtige Qualifizierung für die Teilnehmenden ist.“ (PM)


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