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Nachricht vom 02.11.2020    

So ist es um Intensivbetten und Beatmungsgeräte in der Region bestellt

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft erwartet angesichts der deutlich gestiegenen Corona-Virus-Infektionen einen neuen Höchststand an Intensivpatienten. Auch Mediziner sehen die Entwicklung mit Sorge. Wie sind die Krankenhäuser im und rund ums AK-Land in puncto Intensivbetten und Beatmungsgeräte auf die kommenden Wochen vorbereitet? Die Umfrage des AK-Kuriers gibt Auskunft.

Im Altenkirchener DRK-Krankenhaus werden ebenfalls Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeiten bereit gehalten. (Foto: Archiv hak)

Altenkirchen. Die hohe Zahl potenziell gefährdeter Menschen macht das Corona-Virus extrem gefährlich. Solange es weiterhin weder einen Impfstoff noch ein wirksames Gegenmittel gibt, muss unter allen Umständen versucht werden, die Anzahl infizierter Menschen so gering wie möglich zu halten. Erfahrungen aus Regionen wie Norditalien oder auch New York zeigen, welche Szenarien im Fall einer Überlastung der Krankenhäuser zu erwarten wären. Die Todeszahlen würden deutlich ansteigen.

Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, rechnet vor: "In zwei bis drei Wochen werden wir die Höchstzahl der Intensivpatienten aus dem April übertreffen - und das können wir gar nicht mehr verhindern. Wer bei uns in drei Wochen ins Krankenhaus gebracht wird, ist heute schon infiziert." Eine Umfrage des AK-Kuriers beleuchtet die Situation (Stand Montag, 2. November, 10 Uhr) in heimischen Kliniken: Wie viele Intensivbetten gibt es in den einzelnen Hospitälern, wie viele Beatmungsgeräte stehen zur Verfügung, und wie viele Intensivbetten sind aktuell mit Covid-19-Patienten belegt?

Die vier Kliniken des DRK
DRK-Verbundkrankenhaus Altenkirchen-Hachenburg – Jürgen Ecker, kaufmännischer Direktor: "Aktuell liegen in Altenkirchen ein Corona-Patient auf der Intensivstation in der Beatmung und zwei Verdachtsfälle auf Normalstation isoliert. In Hachenburg liegen zwei Patienten auf der Normalstation im Isolierbereich sowie ein Verdachtsfall. In Altenkirchen gibt es sechs Intensivbetten, von denen fünf Beatmungsmöglichkeiten haben, in Hachenburg sind es sechs, für die jeweils ein Beatmungsgerät bereit steht."

DRK-Krankenhaus Kirchen und DRK-Kamillus-Klinik Asbach – kaufmännischer Direktor Nicki Billig (für beide Häuser): "Momentan liegt in Kirchen ein Patient auf der Intensivstation, der auch beatmet werden muss. Insgesamt können wir bis zu zehn Intensivbetten jeweils mit Beatmungsmöglichkeit anbieten. Drei Corona-Infizierte liegen auf Normalstation. In Asbach gibt es sechs Betten und alle mit Beatmungsmöglichkeit. Dort wird derzeit kein Corona-Erkrankter behandelt."

Blick nach Waldbröl und Siegen
Kreiskrankenhaus Waldbröl im Klinikum Oberberg – Angela Altz, Leiterin Unternehmenskommunikation: "Derzeit haben wir zwei Covid-19 Patienten auf der Intensivstation, einer davon wird beatmet. Zusätzlich haben wir einen weiteren Verdachtsfall. Kapazitäten haben wir noch. Wir halten bis zu 14 Intensivbetten vor. Insgesamt stehen ausreichend Beatmungsgeräte zur Verfügung (14 Geräte).



Diakonie-Klinikum Südwestfalen mit den zwei Betriebsstätten evangelisches Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen und Klinikum Bethedsa in Freudenberg – Pressesprecher Stefan Nitz: "Wir verfügen an beiden Standorten zusammen über 59 Intensivbetten, für jedes steht ein Beatmungsgerät bereit. Aktuell liegt kein Covid-19-Patient auf der Intensivstation."

Weitere zwei Hospitäler in Siegen
St.-Marien-Krankenhaus Siegen – Dr. Christian Stoffers, Zentralreferat Kommunikation und Marketing: "Aktuell haben wir 17 einsatzbereite Intensivbetten, wobei vier für Corona-Patienten gesperrt sind. Insgesamt elf Betten sind mit Beatmungsmöglichkeit ausgestattet. Aktuell wird kein Patient mit Corona intensivmedizinisch versorgt. Aus unserer Perspektive ist nicht die Anzahl der Intensivbetten der limitierende Faktor. Es sind die einsatzbereiten Experten auf unserer Intensivstation, die begrenzt verfügbar sind. Hier resultiert nämlich aus der Kontaktquarantäne ein zusätzlicher Engpass. Vor diesem Hintergrund ist die strenge Besuchsregelung in unserem Klinikum als dringend notwendige Maßnahme zu werten."

Kreisklinikum Siegen – Tobias Heidrich Leiter Finanzwesen & Controlling: "Im Regelbetrieb haben wir 20 Intensivbetten, wovon derzeit 15 belegt sind. Alle Intensivbetten sind mit Beatmungsgeräten ausgestattet. Wir sind allerdings in der Lage, unsere Kapazitäten auf bis zu 40 Intensivbetten aufzustocken. Insgesamt stehen 30 Beatmungsgeräte zur Verfügung. Aktuell werden fünf Patienten mit Covid 19 auf der Intensivstation behandelt. Alle fünf Patienten werden maschinell beatmet."

Konzentration in Selters
Evangelisches Krankenhaus Dierdorf/Selters: Mehr als dass Covid-19-Patienten nur in Selters behandelt werden, wurde trotz detailliert formulierter Bitte nicht übermittelt. (hak)



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