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Nachricht vom 20.11.2020    

Gewalt gegen Frauen: Grüne Daaden-Herdorf wollen aufmerksam machen

Der Daaden-Herdorfer Ortsverband der Grünen will die Öffentlichkeit für ein ernstes Thema sensibilisieren: Gewalt gegen Frauen. Im Fokus stehen laut einer Pressemitteilung Zwangs- und Kinderehen, die in Deutschland aber sehr selten aufträten. Von nationaler Bedeutung ist allerdings ein besorgniserregender Trend: Frauen werden immer öfter Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Die Pandemie scheint diese Entwicklung zu verstärken.

Mit einer Banneraktion will der Ortsverband der Grünen Daaden-Herdorf auf den am 25. November anstehenden Gedenktag gegen Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. (Foto: Grüne Daaden-Herdorf)

Daaden-Herdorf. Der Ortsverband Daaden-Herdorf von Bündnis90/Die Grünen möchte auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Anlass ist der UN-Gedenktag zu dem Thema am Mittwoch, den 25. November. Die zurzeit bestehenden Kontaktbeschränkungen lassen aber an diesem Tag keine Präsenz-Aktionen zu. Nun sollen Banner und Infos im Schaukasten in Herdorf am Rathaus für das Thema sensibilisieren. Anlass ist der UN-Gedenktag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Zwangs- und Kinderehe

Laut einer Pressemitteilung des Grünen-Ortsverbands würden Zwangsehen in Deutschland sehr selten geschlossen und hätten rechtlich keinen Bestand, da sie verboten seien. Leider sei diese Praxis laut der Unicef aber in anderen immer noch erlaubt, und zwar in West- und Zentralafrika (Anteil 39 Prozent), südliches Asien (29 Prozent), Lateinamerika/ Karibik (25 Prozent), dem Mittleren Osten und Nordafrika (17 Prozent) sowie in Osteuropa und Zentralafrika (11 Prozent).

Blickt man auf Deutschland, stellt man einen beunruhigen Trend fest bezüglich der Gewalt an Frauen: Die Opferzahlen von partnerschaftlicher Gewalt nehmen seit längerem kontinuierlich zu. Zu diesem Schluss kommt die Kriminalstatistische Auswertung zur Partnerschaftsgewalt 2019 des Bundeskriminalamtes (BKA).



Zwar stellt die Studie einen Anstieg der männlichen Opfer fest – aber Frauen machen immer noch den übergroßen Anteil unter den Geschädigten aus. Von 141.792 Opfern waren knapp 115.000 weiblich. Laut BKA sei der Anstieg vor allem „auf die kontinuierliche Zunahme der Opfer der vorsätzlichen einfachen Körperverletzungen in den letzten Jahren zurückzuführen.“

Experteneinschätzungen und eine Studie der TU München aus dem Frühsommer lassen die Befürchtung zu, dass sich die Lage durch Corona-Stressfaktoren verschärft. Zu einem ähnlichen Schluss kommen die Grünen in Daaden-Herdorf: Die Corona-Pandemie verschärfe bestehende Probleme und Konflikte. Unter anderem räumliche Enge, aber auch finanzielle Existenzängste könnten zur Eskalation führen. (PM/ddp)

Betroffene finden hier Hilfe:
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016, Onlineangebot www.hilfetelefon.de
Hilfetelefon Gewalt gegen Männer: 0800 123 9900, Onlineangebot www.maennerhilfetelefon.de



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