Werbung

Nachricht vom 28.11.2020    

Die Wanderlibelle ist die Libelle des Jahres 2021

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft der deutschsprachigen Odonatologen (GdO) haben die Wanderlibelle (Pantala flavescens) zur Libelle des Jahres 2021 gekürt. Mit dieser Wahl machen sie auf die voranschreitende Klimakrise aufmerksam, denn die Wanderlibelle profitiert von den immer schneller voranschreitenden Klimaveränderungen.

Weibchen der Wanderlibelle. Foto: Michael Post / GdO

Berlin/Mainz/Koblenz. Dazu Holger Schindler, Vorstandsmitglied des BUND Rheinland-Pfalz und Gewässerexperte: „In Deutschland wurde die wärmeliebende Art erstmalig 2019 in Brandenburg belegt inklusive von Fortpflanzungsstadien. Das zeigt uns, dass der Klimawandel immer weiter voranschreitet. Die Art scheint auch hier immer häufiger zu werden“.

Auch wenn die Wanderlibelle weltweit vorkommt, im europäischen Raum konnte sie erst in den letzten Jahren nachgewiesen werden. Dies hängt mit der steigenden mittleren Temperatur und den veränderten Klimabedingungen auf dem europäischen Kontinent zusammen, die nun ganz neue Wettersysteme mit sich bringen. Die Wanderlibelle trägt ihren Namen zurecht, sie kann mehrere Stunden ununterbrochen in der Luft bleiben und so große Strecken zurücklegen, erklärt Klaus-Jürgen Conze, Libellenexperte und GdO-Vorstandsmitglied: „Die hochmobilen Libellen sind gute Indikatoren für die enormen Veränderungen durch die Klimaerhitzung. Auch in Deutschland können wir nun schon seit einigen Jahren deutliche Veränderungen in der Libellenfauna erkennen. Kritisch zu sehen ist dabei die hohe Geschwindigkeit des Wandels und die große Unsicherheit, ob die Mehrzahl der Arten unter diesen neuen Bedingungen bei uns dauerhaft weiterexistieren können. Das gilt es aufmerksam zu verfolgen.“



Auf Englisch ist die Wanderlibelle auch als „global wanderer“ bekannt und damit treffend charakterisiert. In riesigen Schwärmen wandert sie zwischen Afrika und Asien hin und her, um die Monsunregen zu nutzen und immer gerade dort anzukommen, wo die Wetterfronten systematisch die passenden Fortpflanzungsgewässer bereitet haben. Das macht deutlich, welches Leistungsvermögen in kleinen Organismen wie diesen Insekten steckt. Wandernde Libellen zeigen auch: Wer reist, braucht auch einen Ort zum Ankommen. Es braucht daher mehr Biotopverbund durch konsequente nationale Umsetzung der neuen Renaturierungsziele der EU und der Wasserrahmenrichtlinie. Mehr Wasser muss in der Landschaft verbleiben, um gute Lebensräume für Libellen und viele weitere Arten zu gewährleisten.

Weniger spektakulär ist hingegen das Aussehen der Art, die leicht mit den bei uns vorkommenden Heidelibellen verwechselt werden kann: So ist die Wanderlibelle eine mittelgroße Segellibelle, die sehr ausdauernd fliegt. Im Vergleich zu den Heidelibellen ist sie jedoch etwas größer und kräftiger und besitzt keine auffällige Körperzeichnung. Die Flügel sind im Verhältnis zum Körper sehr lang und bilden mit ihren großen Tragflächen eine auffällige Proportion zum Rest des Körpers. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Vereine


Schützengesellschaft Altenkirchen 1845 e.V. unterstützt Blutspendeaktion

Am 25. April fand in der August-Sander-Schule in Altenkirchen eine Blutspendeaktion des DRK-Blutspendedienstes ...

Rollstuhltage bei der DJK Betzdorf: Sport für alle zugänglich machen

Die DJK Betzdorf lädt zu einer besonderen Veranstaltungsreihe ein, bei der Inklusion im Mittelpunkt steht. ...

Erfolgreicher Saisonauftakt für DJK Wissen-Selbach Rhönradturnerinnen

Die Rhönradturnerinnen der DJK Wissen-Selbach sind mit erfolgreich in die Wettkampfsaison gestartet. ...

Hegering Wissen: Ehrungen und neue Projekte bei der Jahreshauptversammlung

Auf der jährlichen Hauptversammlung des Hegerings Wissen, die im Landgasthof Cordes in Mittelhof stattfand, ...

Helga Rüttger triumphiert beim Altenkirchener Sauschießen

Das alljährliche Sauschießen der Altenkirchener Schützengesellschaft zog auch dieses Mal zahlreiche Teilnehmer ...

LandFrauentag 2025: Zukunftsperspektiven im Fokus

Am Freitag, 25. April, treffen sich die LandFrauen des Kreises Altenkirchen im KulturWerk Wissen, um ...

Weitere Artikel


„Musikkreis“ in der Abtei Marienstatt gibt nicht auf

Die Corona-Pandemie bereitet bekanntlich allen Künstlern, Musikern und sonstigen Kunstschaffenden massive ...

Nicole nörgelt – über die Verrohung in den Köpfen

Wir leben in einer Zeit der Absurditäten. Gegensätze und Ironie des Alltags, wohin man schaut. War die ...

„w40.global“: Die Suche nach Antworten auf drängende Fragen der Zeit

Die Idee, die Menschenrechte auf Tafeln in Altenkirchen zu präsentieren, ist inzwischen weit über den ...

Buchtipp: "Die Tote vom Dublin Port“ von Mara Laue

Ein spannender Irland-Krimi, der in Dublin spielt und die irische Vorliebe für Pubs, Folk-Musik und Schifffahrt ...

Horhausener Seniorenakademie spendet für Afghanistan

Bereits im Frühjahr hatten die Besucher des Seniorennachmittages der Horhausener Seniorenakademie für ...

Zwei Wochen lang Gesundheits-Check zugunsten des Kulturwerks

„Glücklich sein beginnt mit Gesundheit“ - Hildegard Weiss bietet in ihrem Prisma-Gesundheitszentrum in ...

Werbung