Nachricht vom 11.12.2020 
Weihnachtsgeschichten vorlesen ist wieder im Kommen - in Zeiten von Corona erst recht
Das Geschichten Erzählen hat eine sehr alte Tradition und wurde weltweit praktiziert. Noch heute lesen Eltern und Großeltern ihren Kindern Geschichten vor, von Fabelwesen und Märchen aus 1001 Nacht. Von Bubenstreichen und Schabernack und auch von herrlich geschmückten Weihnachtsgeschichten. Und Letztere haben besonders in der Vorweihnachtszeit Hochkonjunktur. Aus allen Ländern werden alte und überlieferte Geschichten und Sagen oder Märchen vorgelesen.
Doch besonders in Zeiten von Corona haben Weihnachtsgeschichten sicherlich wieder eine ganz neue Bedeutung. Denn das Zusammenrücken und dass die Familienglück steht in diesen Tagen im Vordergrund. Da sind schöne Geschichten rund um die Weihnachtszeit genau richtig und können auf diese Weise eine Arte des Wiederentdeckens erleben. Ob Märchen der Gebrüder Grimm oder Geschichten von Charles Dickens und Co. Hier sind schon einmal einige Anregungen und unterschiedliche Geschichten zur Weihnachtszeit aus der ganzen Welt.
Märchen und Kurzgeschichten
Die Adventszeit ist für Familien mit Kindern die mit schönste Kuschelzeit. Und wenn es draußen stürmt und schneit, der Kamin zuhause knistert und die heiße Milch mit Honig parat steht, kuscheln wir uns mit unseren Kleinen am liebsten unter die Decke auf dem Sofa. Und damit das Geschichten erzählen in der Weihnachtszeit auch niemals ausgeht, ist es ratsam am besten eine kunterbunte Sammlung an Geschichten zum Vorlesen und Nacherzählen hat und auf diese jedes Jahr zurückgreifen kann. Kinder lieben Rituale und Wiederholungen und sie lieben besonders das Zusammensein mit den Eltern.
In Zeiten von Corona ergibt sich aus dieser so besonderen Situation die Gelegenheit, diese Tradition des Geschichten Erzählens in aller Ruhe und mit Muße nachgehen zu können. Es gibt schöne Weihnachtsgeschichten in Hülle und Fülle und auch in unterschiedlicher Ausführung. Zum Einen kann man hier von Kurzerzählungen sprechen, die besonders für Kleinkinder geeignet sind, die sich noch nicht zu sehr lange konzentrieren können. Und zum Anderen die herrlichen und oftmals über Jahrhunderte überlieferte Märchen, die die Kinder lieben und sich am liebsten immer wieder von vorne anhören möchten.
Die Klassiker
Das Lebkuchenhaus oder Hexenhaus, welches aus vielen Zutaten wie Lebkuchen, kandierter Früchte, Mandeln, Zuckerguss und mehr besteht, kennen. Denn es wird traditionell in der Vorweihnachtszeit fürs Knusperhäuschen gebacken, verziert und glasiert. Besonders für Kinder ist dies ein großer Spaß und steigert die Vorfreude zur Weihnachtszeit. Doch das Häuschen selbst wird automatisch mit dem Märchen Hänsel und Gretel aus dem Hause Grimm verbunden. Die beiden Kinder, die im Wald am Häuschen knabbern und von innen ein "Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen", erhallt, kennen alle. Hänsel und Gretel gehört zum absoluten Klassiker der Märchen und wird besonders gern in der Vorweihnachtszeit erzählt. Allein schon die Geschiten, die mit einem: "Es ´begab sich vor langer Zeit..." lassen Kinderherzen höher schlagen und zu begierigen Zuhörern werden. Ein Märchen, welches jedes Jahr immer wieder in allen Variationen gern gesehen wie gelesen wird, ist: Die der Haselnüsse für Aschenputtel. Die Geschichte des bettelarmen Mädchens, welches letztlich zur Prinzessin wird, ist eines der beliebtesten Märchen überhaupt.
Die Schneekönigin
Obwohl das Märchen letztlich nicht viel mit der Weihnachtszeit zu tun hat, wird es dennoch gern in der Vorweihnachtszeit vorgelesen. Allein die Tatsache, dass es sich
Der kleine Lord
Als Verfilmung Ruhm und Ehre eingeheimst und noch immer gehört die Ausstrahlung des Films zum alljährlichen Ritus in der Vorweihnachtszeit und wird seit 1982 jedes Jahr in Deutschland im Weihnachtsprogramm gezeigt. Weihnachten kommt in Burnetts Roman „Der kleine Lord“ zwar nicht direkt vor, aber dennoch ist der Geist des Fests der Liebe und Barmherzigkeit allgegenwärtig. Die Geschichte um den kleinen Lord Foundleroy, der das Herz seines verbitterten britischen Großvaters öffnet, ist nicht nur herzzerreißend, sondern auch lehrreich.
Sterntaler zum Nachlesen
Eine klassische Kurzgeschichte für die Kleinen Zuhörer:
Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen und nur ein Stückchen Brot in der Hand. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es hinaus. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne es dir“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da nahm es seine Mütze ab und gab sie ihm.
Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein und gab es auch noch hin. Und als es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und es waren lauter blanke Taler. Und obwohl es doch sein Hemdlein weggegeben hatte, so hatte es nun ein neues an, und das war vom allerfeinsten Stoff. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag. (prm)
