Werbung

Nachricht vom 07.01.2021    

Wäschenbach zur Corona-Impfung: Versäumnisse bei Landesregierung

"Es sind schwere Versäumnisse, die Menschenleben kosten können." Mit dieser Stellungnahme greift der Landtagsabgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses Michael Wäschenbach (CDU) das Mainzer Gesundheitsministerium an. Rheinland-Pfalz stehe im Ländervergleich schlecht dar.

Versäumnisse bei Corona-Impfung? Michael Wäschenbach greift die Landesregierung an. (links: Symbolfoto W. Tischler/ Foto rechts: Wahlkreisbüro)

Region. „Seit längerem steht fest, dass die alten Menschen zuerst geimpft werden sollen, weil sie der Infektion am wenigsten entgegenzusetzen haben“, führt Wäschenbach in einer Pressemitteilung aus und verweist darauf, dass die aktuelle Impfquote in Rheinland-Pfalz mit etwa drei Geimpften pro tausend Einwohnern im unteren Drittel aller Bundesländer liege. Als besonders besorgniserregend empfindet er, dass von insgesamt 550 Pflegeeinrichtungen im Lande erst in 67 überhaupt geimpft wurde und dass von den bis zum 5. Januar bereitstehenden 68750 Impfdosen lediglich 12336 verimpft wurden.

Darüber hinaus seien erst 170 Pflegeeinrichtungen impfbereit, das heißt, sowohl Personal als auch die Bewohner wurden über die Maßnahmen aufgeklärt und für die Maßnahme geeignete Räumlichkeiten eingerichtet. Nach Meinung des Landtagsabgeordneten, der von einem organisatorischen und räumlichen Impfflickenteppich spricht, viel zu spät und viel zu wenig. Die Landesregierung und das zuständige Gesundheitsministerium hätten es versäumt, bereits frühzeitig für umfangreiche Aufklärung in den Pflegeeinrichtungen zu sorgen.

„Hier wurde einmal mehr das Personal im Regen stehen gelassen, man hätte bereits vor Monaten damit beginnen können, insbesondere Heimleiter und führende Pfleger zu schulen, damit diese die Kollegen auf das, was kommt, hätten vorbereiten können und man hätte gemeinsam mit ihnen Strategien erarbeiten können, wie die Impfung vor Ort ablaufen könne“, so der Wallmenrother.

Wäre hier konsequent und weitsichtig gehandelt worden und hätte das Gesundheitsministerium zum Beispiel alle 550 Pflegeeinrichtungen und die ambulante Pflege mit mobilen Impftrupps im Blick gehabt, dann wären von den Impfdosen nicht erst 18 Prozent verabreicht, sondern sehr viel mehr, heißt es in der Pressemitteilung weiter.



„Ich würde mich sehr freuen, wenn diese durch Versäumnisse entstandenen lebensbedrohlichen Lücken jetzt schnellstens geschlossen werden, denn jede Impfung kann Leben retten, nicht nur das des oder der Geimpften, sondern auch das von Personen, die am Beispiel ihrer Mitbewohner sehen, dass es nur ein kleiner Pieks ist, aber einer mit einer großen positiven Wirkung“, fordert der Abgeordnete, der auch Vorsitzender seines CDU-Kreisverbands ist.

Sehr ärgerlich sei auch die Organisation der Terminvergabe über die Hotline. Ältere Menschen berichten ihm, sie kämen einfach nicht durch. Eine Rückrufmöglichkeit sei nicht eingerichtet. Im Antragsformular für die Impfterminvergabe werde mit lateinischen Begriffen nach Krankheiten und Medikamenten gefragt. Dies sei für viele Betroffene kaum zu beantworten. Für die Versendung des Impfantrages sei die Beantwortung allerdings verpflichtend.

Die Anträge zur Terminvergabe ließen sich laut Wäschenbach auch nicht zusammenfassen, daher Menschen aus einem Hausstand (Ehepartner) bekämen eventuell Termine zu unterschiedlichen Zeiten beziehungsweise Tagen. Dieser Umstand sei wirtschaftlich und organisatorisch nicht hinnehmbar, eine Nachbesserung des Anmeldeprocedere sei dringend erforderlich. Im Gegensatz zum Land sei der Kreis Altenkirchen rechtzeitig einsatzbereit gewesen, so der Landtagsabgeordnete in der Pressemitteilung abschließend. (PM)


Lokales: Betzdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Politik


Gesundheitsversorgung: Diskussion mit Staatsminister Clemens Hoch in Daaden

Am 3. November 2025 lädt die Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler zu einer Informations- ...

Zukunftsvisionen: Staatsministerin Doris Ahnen diskutiert Baupolitik in Kirchen

Wie sich Bauen und Wohnen in Rheinland-Pfalz künftig entwickeln
Am Dienstag, 28. Oktober 2025, findet ...

Matthias Reuber: Fördermittel des Landes reichen für kommunale Feuerwehrbedarfspläne nicht aus

Die finanzielle Unterstützung der Feuerwehren bei der Umsetzung kommunaler Feuerwehrbedarfspläne war ...

Unterstützung für Menschen mit Hirnschädigung: Besuch im "NeuroRaum" Koblenz

Der "NeuroRaum" in Koblenz bietet eine wichtige Anlaufstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung ...

Zukunftsvisionen für Wissen: Herausforderungen und Ziele bis 2030

Zum 30. Kaufmannsessen in der Sieg-Stadt hatte der "Treffpunkt" Wissen eingeladen. Am Donnerstag (23. ...

Grüne Jugend Rheinland-Pfalz kritisiert verpflichtendes Gesellschaftsjahr

Die GRÜNE JUGEND Rheinland-Pfalz hat klare Worte für den Vorschlag eines verpflichtenden "Gesellschaftsjahres" ...

Weitere Artikel


Live-Online-Lehrgang „Zollwissen kompakt“

Die Unternehmen arbeiten heute fast alle global, so werden Kenntnisse in der Außenwirtschaft zu Schlüsselqualifikationen. ...

Eingeschränkte Erreichbarkeit der VG-Verwaltung Altenkirchen-Flammersfeld

Der Publikumsverkehr für Besucherinnen und Besucher der Verbandsgemeindeverwaltung ist aufgrund der aktuellen ...

„Ausbildungsplätze sichern“ geht in die zweite Runde

Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ soll über die Nutzung der Verbund- und Auftragsausbildung ...

Plastikbeutel oder Bioabfallbeutel gehören nicht in die Bioabfalltonnen

Kompostierbare bzw. vermeintlich biologisch abbaubare Kunststoffbeutel benötigen teilweise bis zu 18 ...

Verkehrsunfallflucht: Eisplatte fiel von Dach eines LKW

Auf der Bundesstraße 8 bei Altenkirchen ist es am Mittwoch, 6. Januar, zu einem Verkehrsunfall gekommen, ...

VG Altenkirchen-Flammersfeld: Diese Projekte planen die großen Kommunen

Die Zeit, in der Bilanz gezogen wurde, gehört der Vergangenheit an. Gerne genommen am Beginn eines neues ...

Werbung