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Nachricht vom 14.10.2010    

Das Ruder bei Pagnia wird übergeben

Seit 37 Jahren ist Otmar Ueberlacker mit der Pagnia-Gruppe eng verbunden. Nun übergibt der Geschäftsführer sein Ruder endgültig am 3. November an Michael Pagnia. Der Möbelfachmann, dessen Ausstieg aus der Geschäftsleitung sorgfältig vorbereitet wurde, will sich jetzt endlich seiner Familie widmen und seine Hobbys genießen.

Otmar Ueberlacker (links) übergibt sein Ruder am 3. November endgültig an Michael Pagnia, der dann die Geschäftsführung des Familientunternehmens allein innehat. Fotos: Helga Wienand

Betzdorf. Otmar Ueberlacker aus Hamm geht am 3. November in den Ruhestand. Der Möbelfachmann, dessen Name untrennbar mit dem Möbelhaus Pagnia und den „pack-zu“- Märkten verbunden ist, hat diesen Schritt lange angekündigt und sorgfältig vorbereitet. Zum Barbarafest war es der letzte verkaufsoffene Sonntag im Dienst für das Möbelhaus, das mehr als nur berufliche Heimat war. Ueberlacker war seit 1973 im Unternehmen und seit 1993 Geschäftsführer bei Pagnia, seit 15 Jahren arbeitet er mit Michael Pagnia, dem Enkel des Firmengründers zusammen.
Alle Menschen, die Otmar Ueberlacker länger kennen haben den Satz: "Mit 55 Jahren höre ich auf"! zwar oft gehört aber nie geglaubt. Jetzt ist es wahr geworden, am 3. November ist der letzte Arbeitstag und das Ruder wird endgültig an Michael Pagnia übergeben. Beim Gespräch mit dem AK-Kurier am Sonntag kommt natürlich auch ein wenig Wehmut auf, ohne Zweifel.
"Ich will endlich für meine Familie da sein, die kam in den letzten Jahren viel zu kurz", sagt der Vater zweier Töchter. Das dreijährige Enkelkind soll auch etwas vom Opa haben. Ehefrau Anne hat die Arbeitszeiten ihres Mannes, manchmal bis zu 80 Stunden pro Woche, immer akzeptiert und die vielen verkaufsoffenen Sonntage eines Jahres ebenfalls. Jetzt soll die Familie im Mittelpunkt des Lebens stehen und die Hobbys werden mit Leben gefüllt werden.
Die Pensonierung eines der bekanntesten Möbelexperten im Landkreis (und darüber hinaus) ist irgendwie merkwürdig fremd. "Ich kann mir das auch noch nicht vorstellen", sagt Michael Pagnia, der nun die alleinige Geschäftsführung der Gruppe Pagnia innehat. "Aber es wurde sehr gut vorbereitet, seit fast drei Jahren ist die Entscheidung unumstösslich bekannt, und die Übergabe erfolgte in einer wahrlich guten Zusammenarbeit und so gibt es keinen Einschnitt, der sich irgendwie negativ auswirkt", meint Pagnia.
Ein Blick zurück: Der junge Otmar Ueberlacker beginnt in Hamm die Lehre als Industriekaufmann, Fachrichtung Holz, bei der Firma Fuchs. Zu seinen Prüfern bei der IHK gehört der Firmengründer Josef Pagnia (der Großvater von Michael Pagnia). Er wirbt den jungen Kaufmann ab, stellt ihn 1973 als Einrichtungsberater in dem damals größten Möbelhaus der Region ein. Bereits fünf Jahre später ist Ueberlacker Verkaufsleiter und nach dem tragischen Tod von Gerhard Pagnia wird er Prokurist. Im Jahr 1993 wurde Ueberlacker als Geschäftsführer bestellt. In Hamm, seinem Wohnort, entstand Anfang der 80er Jahre im ehemaligen Möbelhaus Heun ein Filialgeschäft, 1990 wurde Pagnia Hamm gebaut. Die Aufgabe und der Teilabriss des Geschäftes im Jahr 2007 tat weh, aber den Veränderungen der Märkte und des Kaufverhaltens trug man Rechnung. Als eine der richtungsweisenden Entscheidungen seiner beruflichen Laufbahn sieht Ueberlacker die Gründung der "pack-zu" Märkte. Im Jahr 2000 wurde der erste Möbel-Discounter in Altenkirchen eröffnet. "Der Ueberlacker spinnt" - war damals oft zu hören. Aber das Konzept der Discount-Märkte mit einem anderen Preissegment und dem "pack-zu"- Konzept gab ihm recht, im Jahr 2003 wurde Limburg/Ahlbach und 2004 Betzdorf eröffnet. Die Märkte gehören heute zum Familienunternehmen Pagnia und versorgen eine Käuferschicht mit Möbeln, die ansonsten in die großen Ballungszentren abwandern würde.
Das Stammhaus Pagnia in Betzdorf, im Jahr 2009 mit einer umfangreichen Sanierung und Neuausrichtung in der Sparte Küchen im Erdgeschoss war eines der letzten großen Projekte, das Ueberlacker zusammen mit Michael Pagnia durchführte. An der doch recht umfangreichen Baustelle kümmerte er sich um den neuen Fußboden ebenso wie um die Sicherheit und die optimale Beleuchtung. Denn bei so manchem Hochwasser der Sieg gab es blanke Nerven bei der Geschäftsleitung.
Den Kontakt zu den Kunden, der Umgang mit Menschen, Beratung und Hilfestellung, das zeichnet den Möbelfachmann Ueberlacker aus. Die Freude am Beruf, am Umgang mit Kunden und eine fast sprichwörtliche Begeisterungsfähigkeit für Problemlösungen gibt Ueberlacker auch dem Nachwuchs mit auf den Weg. Dass man mit weniger Freizeit in dem Beruf auskommen muss – auch das vermittelt Ueberlacker jungen Leuten. Für Bernd Merker, Verkaufsleiter in Betzdorf, ist das Ausscheiden Ueberlackers noch unvorstellbar. "Seit 1983 arbeiten wir zusammen, ich sehe ihn öfter als meine Frau", meinte Merker am verkaufsoffenen Sonntag in Betzdorf nachdenklich.
"Langweilig wird es mir nicht werden, ich freue mich auf die Familie, das Opa-Dasein, und vor allem kann ich meine Hobbys endlich mit Leben füllen", sagt Ueberlacker. "Der Bootsführerschein muss ja schließlich nicht umsonst gewesen sein, jetzt geht es mal auf´s Wasser", lacht der angehende Pensionär. Der Rat Hamm wird auch nicht auf das Engagement Ueberlackers verzichten müssen, dort ist er seit zwei Legislaturperioden aktiv. (hw)


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