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Nachricht vom 19.02.2021    

FDP-Talkrunde: Mediziner mit klarem Impf-Appell

Eine Gruppe aus Experten hatte die FDP im AK-Land zusammen mit Chirstian Chahem, dem Altenkirchener Landtagskandidaten der Liberalen, zu einer Online-Gesprächsrunde eingeladen. Die Gäste, darunter Landrat Dr. Peter Enders (CDU), oder Professor Dr. Helmut Wieler gaben auch Einblicke in das Wissener Impfzentrum.

An der FDP-Talkrunde nahmen Mediziner teil. (Screenshot Facebook)

Region. Welches Zwischenfazit kann man über die Arbeit des Wissener Impfzentrum ziehen? Wieso sollte sich jeder, der die Chance hat, mit dem schwächer wirkenden Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen? Und wie ist es um die medizinische Zukunft in der Region bestellt, Stichworte Neubau des Krankenhauses Altenkirchen-Hachenburg und die Versorgung mit Ärzten vor Ort? Um diese Fragen zu erörtern hatte die FDP Mediziner eingeladen, die auch Einblicke aus ihrer praktischen Arbeit einfließen lassen konnten, allen voran Professor Dr. Helmut Wieler. Der Bruder des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts ist auch als Arzt im Wissener Impfzentrum tätig.

Wieler appellierte: „Bitte nehmen Sie die Impfangebote wahr!“ Es gebe aktuell keinen schlechten Impfstoff und auch der Impfstoff von AstraZeneca biete einen Schutz vor dem Coronavirus auf dem Niveau von Grippe- oder Pneumokokkenimpfungen. „65% Schutz sind immer noch viel, viel besser als 0% Schutz!“, ergänzte der Medizinier.

Ein positives Zwischenfazit des Wissener Impfzentrum zog Landrat Dr. Peter Enders. Die Abläufe und die Arbeit vor Ort seien erfreulich. Ein Dank ging an die freiwilligen Helfer. Er stellte aber auch klar, dass man im Impfzentrum viel mehr Dosen verimpfen könnte, wenn mehr Impfstoff da wäre. Stand 15.Februar seien 2211 Erstimpfungen und knapp 2000 Zweitimpfungen durchgeführt worden. Die Impfzentren selbst seien laut Enders aber kein Selbstzweck. Die Impfungen müssten so früh wie möglich in die Hausarztpraxen verlegt werden.

Während der Live-Übertragung auf Facebook konnten Zuschauer auch Fragen stellen, die allerdings nicht direkt in das Gespräch einflossen. SPD-Mitglied Ulf Imhäuser stellte zum Beispiel die Frage, ob in Wissen „am Ende des Tages“ Restimpfstoff übriggeblieben sei und – wenn ja – ob das übrig gebliebene Serum weitergebenen worden sei?

Gefragt nach der aktuellen Lage in den Krankenhäusern, erzählte Chahem (Medizinstudent im Praktischen Jahr), dass Corona mittlerweile zum Tagesgeschäft der Kliniken dazu gehöre. Obwohl die Fallzahlen im Herbst 2020 die Fallzahlen der ersten Corona-Welle im März 2020 deutlich übertrafen, wüssten Ärzte und Pflegefachkräfte nun mit dem Virus besser umzugehen. Von Angst oder Panik könne keine Rede sein. Durch eine konsequente Teststrategie würden die Kliniken auch nahezu jede Coronainfektion „vor der Türe“ erwischen, sodass die Patienten direkt auf eine entsprechende Infektionsstation verlegt werden könnten.



Im zweiten Block der kurzweiligen Runde ging es dann vor allem um die künftige medizinische Versorgung bei uns vor der Tür. Angesprochen auf den geplanten Neubau des Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg sagte Landrat Enders, dass die Grundstücksangelegenheiten wohl geklärt seien. Er hätte sich zwar persönlich gewünscht, dass der Neubau mittiger zwischen Altenkirchen und Hachenburg entstehen würde, man müsse jedoch auch getroffene Entscheidungen akzeptieren können.

Jens Schwietring betonte, dass man in Zukunft medizinische Versorgung mehr als „Qualität statt nur um die Ecke“ denken müsse. Die Notfallbehandlung der Patienten sei in Deutschland immer gewährleistet. Aber wenn manche Operationen im Westerwald nur zehn Mal, in Köln oder Koblenz aber 200 Mal im Jahr von einem Operateur durchgeführt würden, fühle sich der Patient dort sicherlich besser aufgehoben.

Angesprochen auf die hausärztliche Situation sprachen sich Hausarzt Dr. Klaus Kohlhas als auch Chahem für intensiveres Werben für unsere Region aus. Man müsse die Medizinstudenten mit Famulaturförderungen, Stipendien oder „Skill-Camps“ auf das Land locken.

Chahem sprach sich des Weiteren explizit für die Landarztquote aus. Ob man ein guter Arzt wird, hänge nicht allein vom Abitur ab. Auch Schülerinnen und Schülern die kein Einser-Abitur ablegen, müsse der Zugang zum Medizinstudium ermöglicht werden – diese würden häufiger eher für die Medizin brennen als die Schülerinnen und Schüler mit dem Spitzenabitur, so die Einschätzung Chahems.

Nach einer guten Stunde beendete die Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser in ihrer Funktion als Moderatorin die Runde der Mediziner. Das große Zuschauerinteresse (rund 50 Facebook-Nutzer hatten zugeschaut) und die vielen eingebrachten Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer bestätigte laut FDP-Pressemeldung die Diskussionsteilnehmer, dass die medizinische Versorgung ein Brennpunktthema der Zukunft ist und bleibt. Enders betonte, dass viel erreicht werden könne, wenn man sich überparteilich für die Sache einsetze. (Red./PM)


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