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Nachricht vom 27.10.2010    

Positive Bilanz des Ausbildungsjahres 2009/2010

Die Bilanz der Arbeitsagentur zum Ausbildungsjahr 2009/2010 fällt trotz schwierigen Starts positiv aus - künftig wird es aber schwieriger, Lehrstellen zu besetzen.

Region. Wenn es um den Ausbildungsmarkt geht, dann ticken die Uhren anders: Das "neue Jahr" beginnt hier nämlich bereits im Oktober, wenn die frisch gebackenen Auszubildenden ihre Arbeit aufgenommen haben und Arbeitgeber und Berufsberater die Schulabgänger des nächsten Sommers ins Visier nehmen. Das ist für Arbeitsagentur und Jobcenter auch die Zeit, Bilanz zu ziehen - und einen Ausblick zu wagen.
2299 junge Menschen aus den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen sprachen seit Oktober 2009 bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor, um Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle zu erhalten. Im gleichen Zeitraum wurden dem Arbeitgeberservice 1601 offene Lehrstellen gemeldet. Damit kamen, rein rechnerisch, knapp eineinhalb Bewerber auf jede Lehrstelle. "Dieses Missverhältnis zeigt deutlich den Einfluss, den die Wirtschaftskrise in den vergangenen zwölf Monaten auf den Ausbildungsmarkt genommen hat", meint Agenturleiterin Ulrike Mohrs und ist angesichts der ungünstigen Ausgangslage besonders froh darüber, dass am Ende des Ausbildungsjahres gerade einmal 14 Bewerber "übrig geblieben" sind, also weder eine Lehrstelle noch eine sinnvolle Alternative gefunden haben.

Nicht jeder Jugendliche, der im Laufe des Jahres bei der Arbeitsagentur vorsprach, entschied sich am Ende tatsächlich für die Ausbildung oder war angesichts der besser qualifizierten Konkurrenz in der Lage, sie auf direktem Weg anzusteuern. So entschieden sich auch diesmal 556 junge Menschen dafür, weiter zur Schule zu gehen oder ein Studium aufzunehmen. 31 gingen zur Bundeswehr, leisten Zivil- oder freiwilligen sozialen Dienst. 289 verbessern ihre Chancen für den Ausbildungsmarkt mit Fördermaßnahmen wie Berufsvorbereitung oder Einstiegsqualifizierung, 92 nahmen eine Arbeitsstelle ohne Ausbildung an. 1197 junge Männer und Frauen begannen tatsächlich eine Ausbildung und 377 meldeten sich nach den ersten Beratungsgesprächen trotz Nachfrage nicht mehr bei der Agentur zurück. "Die meisten dieser jungen Leute haben vermutlich ebenfalls einen Ausbildungsplatz gefunden und einfach ´vergessen`, uns dies mitzuteilen", ist die Erfahrung von Mohrs.



"Übrig geblieben" sind am Ende des Ausbildungsjahres neben den 14 Jugendlichen auch 31 Ausbildungsstellen. "Rein theoretisch könnte also jeder unversorgte Bewerber unter mehr als zwei Stellen wählen. Aber natürlich passen auch hier Angebot und Bedürfnisse nicht immer zueinander." Das bedeute jedoch nicht, dass die jungen Leute, die bislang nirgendwo untergekommen sind, alleine gelassen werden. Ganz im Gegenteil. "Die Aufmerksamkeit unserer Berater gehört jedem und jeder einzelnen von ihnen", betont Mohrs und verspricht: "Wir werden für sie alle eine sinnvolle Alternative finden." Das könne übrigens durchaus eine Lehrstelle sein. Denn hin und wieder werden Plätze nachbesetzt, wenn der ursprüngliche Lehrling nach den ersten Wochen erkennt, dass dieser Beruf doch nicht seinen Vorstellungen entspricht.

Am Ende wagt die Arbeitsagenturleiterin einen Blick in die Zukunft: Die Zeiten, in denen selbst gute Schüler Schwierigkeiten hatten, einen Lehrstelle zu finden, seien wohl endgültig vorbei. "Hätte die Wirtschaftskrise die Landkreise Neuwied und Altenkirchen nicht so hart getroffen, wären Angebot und Nachfrage schon im abgelaufenen Ausbildungsjahr wesentlich ausgewogener gewesen. Künftig wird es aber von Jahr zu Jahr schwieriger werden, die angebotenen Lehrstellen zu besetzen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an den Nachwuchs schon wegen der vielfältigen technischen Entwicklung weiter an", prophezeit Mohrs. In dieser Situation seien beide Seiten gefragt: "Arbeitgeber müssen attraktive Stellen anbieten, wenn sie gegen die Konkurrenz bestehen wollen. Und Jugendliche müssen sich um eine ausreichende Qualifikation bemühen, damit sie nicht trotz Fachkräftemangel zu den Verlierern gehören. In jedem Fall sollten beide möglichst früh aufeinander zugehen, damit auch dann noch Lösungen gefunden werden können, wenn es mit dem Traumjob oder dem Wunschkandidaten vielleicht nicht auf Anhieb klappt."


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