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Nachricht vom 09.03.2021    

Altenkirchen möchte Konzept für "Mobilitätstag" entwickeln lassen

Bekanntlich sollen die Feste gefeiert werden, wie sie fallen. Die Redewendung ist aber mehr als ein Jahr schon außer Kraft gesetzt. Seit die Corona-Viren sich unkontrolliert verbreiten, ist Schluss mit lustig. Nix geht mehr, alle Feten mit auch nur den allerkleinsten Menschenansammlungen sind verboten. Und der Blick voraus verheißt nichts Gutes.

: In der Nähe des Kassenhäuschens des Parkplatzes in der Mühlengasse sollen die beiden E-Ladesäulen installiert werden. (Foto: vh)

Altenkirchen. Die Saison der Feste im vergangenen Jahr war eine zum Vergessen. So gut wie keine Feierlichkeit fand nach Karneval mehr statt. Die Aussichten, dass sich die Situation alsbald ändert, Feten wieder möglich sind, scheinen eher von begrenzter Natur. Noch immer regiert die Corona-Pandemie das öffentliche wie auch das private Leben. Inwieweit das Altenkirchener Stadtfest, geplant am Sonntag, 2. Mai, in den bekannten Bahnen vonstatten gehen kann, ist fraglich, hängt von der Eroberungstaktik der Mutanten und der daraus resultierenden, vielleicht von Erfolg gekrönten Gegenwehr ab. Trotz der nicht allzu rosigen Perspektive für Happenings in den kommenden Monaten sprach sich der Hauptausschuss der Stadt Altenkirchen in seiner Zusammenkunft am späten Dienstagnachmittag (9. März) einstimmig bei einer Enthaltung für die Entwicklung eines grundsätzlichen Konzepts "Mobilitätstag" aus. Die veranschlagten Kosten in Höhe von rund 8000 Euro (netto) können über den Haushalt abgefangen werden. Auf diese Weise wird zumindest eine schon weit entwickelte Planungsgrundlage ggf. für einen Termin im zweiten Halbjahr, aber mit Sicherheit für die nächsten Jahre geschaffen, in denen der "Mobilitätstag" eine "Bereicherung in unserem Festkreislauf" sein kann, wie es Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt formulierte.

Angebot aus Eitorf
Der MS Veranstaltungsservice aus Eitorf mit Chef Markus Steffens, seit vielen Jahren bereits Organisator des Stadtfestes, hatte die Ausrichtung eines "Mobilitätstages" angeboten. Im Mittelpunkt soll eine Verbrauchermesse unter freiem Himmel rund um das Thema Mobilität und Nachhaltigkeit stehen. Regionale und überregionale Anbieter aus den Sparten Fahrzeugtechnik, Dienstleistungen, Umwelt, Handel, Forschung und Entwicklung sollen sich präsentieren, die Besucher weiterführende Informationen über Fachvorträge und Interviews, die per Lautsprecheranlage vermittelt werden, erhalten. Die lokale Gastronomie soll natürlich mit von der Partie sein. Vorbehaltlich der geplanten Einnahmen aus Teilnehmergebühren und Zuschüssen von Sponsoren werden die Kosten auf 8600 Euro (netto) geschätzt. Hinzu kommen für die Erstentwicklung und den Aufbau eines Netzwerkes noch einmal geschätzte 8000 Euro (netto).

Stadtfest wohl nicht möglich
Im Klaren waren und sind sich wohl alle Mitglieder des Ausschusses, dass das Stadtfest seine zwölfte Auflage am angestammten Termin Anfang Mai wohl nicht erleben dürfte. Auch ein "Mobilitätstag" scheint angesichts des Covid-19-Diktates alsbald keine Chance auf Umsetzung in die Realität zu haben. Dennoch gab die Zusammenkunft nach konträrer Diskussion grünes Licht für die Erstentwicklung (Aufbau eines Netzwerkes). Jürgen Kugelmeier (FWG) vertrat die Auffassung, dass es gut sei, "ein Konzept in der Tasche zu haben. Dann können wir als Erste loslegen, wenn Corona vorbei ist". Daniela Hillmer-Spahr (SPD) und Peter Müller (Bündnisgrüne) waren zunächst die 8000 Euro jeweils in Dorn im Auge. "Uns wird ein Konzept verkauft, das bereits als Blaupause vorliegt. Was beinhaltet diese Leistung?", meinte Hillmer-Spahr und spielte auf die Tatsache an, dass Steffens bereits in Hennef einen "Mobilitätstag" ins Leben gerufen hat. "Mache Copy und Paste, ersetze Altenkirchen durch Hennef", ergänzte Müller ein wenig ironisch. Thomas Roos (FDP) hingegen fragte in die Runde: "Ist das Konzept uns das wert?. Ja, da sollen wir machen." Ralf Lindenpütz (CDU) regte an, "gut über Thementage nachzudenken", die in ein "gesamtstädtisches Konzept" eingebunden werden müssten. Mit dieser Anmerkung rief er Hillmer-Spahr auf den Plan, die ein solches Projekt als ideale Aufgabe eines City-Managers (den Altenkirchen möglichst schnell einstellen möchte) ansah. Gibhardt machte deutlich, dass Steffens für die Umsetzung eines "Mobilitätstages" einen Vorlauf von sechs bis acht Wochen benötige, für das Stadtfest gar ein Jahr: "Das kriegt man nicht so einfach hin." Alles in allem sah er zwei Adressaten, die von der Ausrichtung des neuen Events profitieren würden: "die Bevölkerung und unsere Wirtschaft. Zudem brauchen wir Anlässe, um verkaufsoffene Sonntage ausrichten zu können".



Vier verkaufsoffene Sonntage
Wie in den Jahren zuvor, sollen erneut vier dieser besonderen Sonntage (Geschäfte geöffnet von 13 bis 18 Uhr) Kunden und Schaulustige in die Stadt locken. Vorbehaltlich des Okays des Stadtrates wurden festgelegt (der Hauptausschuss hegte keinen Widerspruch): 2. Mai Stadtfest (bereits mit dickem Fragezeichen versehen), 29. August "Weiße Tafel/Food Festival", 10. Oktober "Herbstfashion" und 28. November (erstes Adventswochenende) Weihnachtsmarkt. Sollte das Stadtfest abgesagt werden müssen, kann dieser verkaufsoffene Sonntag anlassbezogen an einem anderen Termin nachgeholt werden. Walter Wentzien (FWG) prangerte wieder einmal die Tatsache an, dass, im Gegensatz zu Rheinland-Pfalz, es in anderen Bundesländern erlaubt sei, an Adventssonntagen vor Weihnachten, wenn sie in den Dezember fallen, die Geschäfte öffnen dürfen.

Zwei neue E-Ladesäulen
Das Gremium befasste sich auch bei einem weiteren Tagesordnungspunkt mit der Mobilität. Ohne Widerspruch genehmigte es die Installation von zwei E-Ladesäulen auf dem Parkplatz in der Mühlengasse, die die Firma Mann Naturenergie GmbH aus Langenbach (bei Kirburg) für 8219 Euro (netto) liefern und aufbauen wird. Die Stadt kann eine Förderung in Höhe von 90 Prozent der Gesamtkosten beantragen. Inklusive der Tiefbauarbeiten sind rund 11.200 Euro einkalkuliert, so dass der Anteil der Kommune an der Finanzierung lediglich 1120 Euro ausmacht. Das Duo wird in der Nähe des Kassenhäuschens platziert, da das kleine Gebäude über den erforderlichen Stromanschluss verfügt. Vier Stellplätze für die Nutzung der "Tankstellen" sollen reserviert werden. (vh)


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