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Nachricht vom 10.03.2021    

Ein Jahr Corona: Was bedeutet das für die Freiwillige Feuerwehr der VG Kirchen?

Was machen die eigentlich seit einem Jahr? Wie halten die sich trotzdem „fit“ für mögliche Einsätze und können die überhaupt eine Einsatzbereitschaft sicherstellen? Auf diese und andere Fragen hat die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Kirchen nun Antworten zusammengestellt, die wir gerne veröffentlichen.

Bei den wenigen Übungen, die im Sommer 2020 stattgefunden haben, mussten die geltenden Hygienemaßnahmen eingehalten werden. (Fotos: VG-Feuerwehr Kirchen)

VG Kirchen. „Am 12. März 2020 kam über die Wehrleitung der Verbandsgemeinde die Information, dass der Übungs- und Dienstbetrieb vorerst eingestellt werden muss, um die Übertragung der Infektionen möglichst gering zu halten und einen Einsatzbetrieb jederzeit gewährleisten zu können. Auch während Corona muss garantiert sein, dass weiterhin in der gesamten Verbandsgemeinde die Hilfsfristen eingehalten werden, auch wenn es in einem Löschzug Corona-Fälle und damit verbunden personelle Ausfälle gibt.

Wir können nach einem Jahr von Glück sprechen, dass bisher kein kompletter Löschzug ausgefallen ist, sondern dass es nur vereinzelte Fälle von angeordneter Quarantäne und wenige Infektionen gab. Doch auch für diesen Fall ist man gewappnet. Die Wehrleitung hat zu Beginn der Pandemie ein Konzept aufgestellt, wie man vorgehen würde, wenn Teile eines Löschzugs, ein ganzer Löschzug oder gar mehrere Löschzüge ausfallen würden. Bis jetzt mussten diese Vorplanungen glücklicherweise noch nicht in die Tat umgesetzt werden.

Wie hier beim Löschzug Kirchen fanden die Unterrichte in allen Löschzügen in den letzten zwölf Monaten überwiegend online statt.

Ziemlich zeitig begannen die ersten Löschzüge mit Online-Unterrichten. Diese gestalten sich dann so, dass ein Kamerad/eine Kameradin einen Unterricht über eine Online-Plattform lehrt und jede/r aus dem heimischen Wohnzimmer daran teilnehmen kann. Auch gab es Unterrichte/Übungen, bei denen ein Live-Bild vom Gerätehaus übertragen wurde und man machte virtuelle Fahrzeugkunde oder ähnliches. Zu Beginn der Pandemie kamen für die Löschzüge der Verbandsgemeinde außerdem einige Dienststunden zusammen, in denen man beim Aufbau der Fieberambulanz auf dem Parkdeck und der Infektambulanz im Bürgerhaus Freusburg unterstützte. Nach dem Aufbau war die Arbeit für uns nicht erledigt. Wir unterstützten mit Kräften aus allen Löschzügen als Einweiser bei der Fieberambulanz und fuhren die entnommenen Proben jeden Abend nach Koblenz. Dieser Dienst wurde von Mitte März bis Anfang Mai an jedem Werktag geleistet und es kam somit eine erhebliche Stundenzahl im Kampf gegen die Pandemie zusammen.

Die Kräfte der Feuerwehr unterstützten nicht nur beim Aufbau der Fieberambulanz, auch im laufenden Betrieb wurden sie viele Stunden eingesetzt.

Im Einsatzfall war und ist jederzeit höchste Vorsicht geboten. Man sitzt unumgänglich während der Einsatzfahrt mit vielen Personen auf engem Raum in einem Fahrzeug, man arbeitet eng miteinander, anders geht es bei der Feuerwehr nicht. Daher tragen wir stets Mund-Nasen-Bedeckungen, versuchen aber die Abstände trotzdem, so gut es geht, einzuhalten. Für den Fall, dass wir mit Covid-Patienten in Kontakt kommen, wurden wir zeitnah mit entsprechender Schutzkleidung ausgerüstet.



Einer der stellvertretenden Wehrleiter war zum Anfang der Pandemie ausschließlich damit beschäftigt, die zu dieser Zeit sehr knapp vorherrschende Schutzkleidung sowie Masken in ausreichender Anzahl für die gesamte Verbandsgemeindefeuerwehr zu beschaffen. Bis heute wird diese Lagerhaltung sehr genau im Auge behalten, um frühzeitig notwendige Nachbestellungen tätigen zu können.

Im Sommer gab es dann einen Lichtblick. Ab Anfang Mai durften wir, in Kleingruppen und unter Einhaltung der Hygienevorschriften, wieder üben. Dies hielt jedoch nicht lange an und schon am 2. Novemberwurde der Übungsdienst erneut eingestellt. Was nie eingestellt war und auch nicht eingestellt werden kann, sind nötige Wartungen und Instandhaltungen. Daher sieht man immer mal wieder Kameraden mit den Feuerwehrautos, welche bewegt oder in die Werkstatt gefahren werden müssen.

Auch Besprechungen wie die der Wehrführer, der Wehrleitung oder aller Wehrleiter im Kreis mussten weiterlaufen. Hier wich man entsprechend auch auf Telefonkonferenzen oder Online-Meetings aus. So findet im März bereits zum zweiten Mal auch die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes als Online-Veranstaltung statt.

Selbst Schulungen, Seminare und ganze Lehrgänge wurden und werden aktuell auch noch online absolviert. Von Trainingsseminaren angefangen über den Truppmannlehrgang im Rahmen der Kreisausbildung bis hin zur Führungsausbildung an der Landes-Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie haben sich einige Kameradinnen und Kameraden online fortgebildet.

Unser Nachwuchs in den Jugendfeuerwehren und der Bambini-Feuerwehr wurde in den vergangenen zwölf Monaten selbstverständlich auch nicht vergessen. So fanden bei den Jugendlichen ebenso online Schulungen und im Sommer wenige Übungen in Kleingruppen statt. Die Feuerfüchse werden vom Leitungsteam regelmäßig mit Bastelmaterial, Aufgaben und kleinen Überraschungen, die sie nach Hause geliefert bekommen, versorgt.

Am schwersten fällt es uns, dass der Dienstbetrieb in den Altersabteilungen eingestellt werden musste. Da diese Generationen jedoch zur höchsten Risikogruppe gehören, musste unsere Wehrleitung diese Entscheidung treffen und auch das Alterskameradentreffen in 2020 absagen. Dies fällt allen Beteiligten sehr schwer, da dadurch auch der Kontakt zu den Alterskameraden nicht so intensiv sein kann, wie er es bisher war.

Wir alle hoffen, dass man möglichst bald wieder unter normalen Gegebenheiten zusammentreffen, richtig üben und Geselligkeit erleben kann. Bis dahin bleibt, allen zu wünschen, dass sie gesund bleiben und dass möglichst schnell wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist.“ (Pressemitteilung der VG-Feuerwehr Kirchen)



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