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Nachricht vom 23.12.2019    

Gesundheitsversorgung im AK-Land – das hat sich 2019 getan

Von Regina Morkramer

Zu Beginn des Jahres 2019 haben wir unsere Leser gefragt, was sie sich im neuen Jahr für die Region Westerwald wünschten. Zahlreiche Zuschriften haben uns erreicht. Für viele an erster Stelle stand das Thema „bessere Gesundheitsversorgung“. Was also hat sich in dieser Hinsicht getan im Laufe des Jahres? Wir wagen eine Bestandsaufnahme.

(Symbolbild: Pixabay)

Kreis Altenkirchen. Eine gute Gesundheitsversorgung ist elementar für die Lebensqualität der Bevölkerung, das gilt für den Kreis Altenkirchen genauso wie sonst überall. Doch offenbar sahen die Bürgerinnen und Bürger hier Handlungsbedarf, denn als wir unsere Leser fragten, was sie sich für die Region wünschten, antworteten viele „eine bessere Gesundheitsversorgung“. Viele ländliche Gebiete kämpfen mit Ärztemangel, Hausarztpraxen müssen schließen, weil kein Nachfolger bereit steht und die Wege zum nächsten Arzt werden dementsprechend länger. Gut versorgt fühlt man sich so mitnichten. Auch den Verantwortlichen im Kreis Altenkirchen ist dieses Problem bewusst und längst ist man auf der Suche nach Lösungen.

Mithilfe einer im November 2019 eingeführten neuen Image-Homepage will man ärztlichen Nachwuchs für den Kreis gewinnen. Sowohl die Region als auch Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten werden hier vorgestellt. Die Internetseite bietet zudem einen Überblick zu Fördermöglichkeiten, Netzwerken, Serviceangeboten und Freizeitaktivitäten. Damit gilt die Landarzt-Homepage als ein Baustein zur ärztlichen Nachwuchsgewinnung für die Region. Daneben arbeitet der Landkreis Altenkirchen gemeinsam mit der Kreisärzteschaft, den Verbandsgemeinden und weiteren Partnern in verschiedenen Projekten daran, die Gesundheitsversorgung im Kreis trotz Landarztmangels sicher zu stellen.

Medizinerstipendien gegen Ärztemangel im Kreis
Im November 2019 hat der Altenkirchener Kreistag zwei Medizinerstipendien beschlossen. Geplant ist, die Stipendiaten in den ersten vier Semestern des Studiums bis zum Physikum mit einem Betrag von monatlich 700 Euro zu fördern. Nach erfolgreichem Ableisten des ersten Abschnitts der ärztlichen Prüfung erhöht sich der Betrag auf 900 Euro pro Monat. Der „Empfänger“ verpflichtet sich im Gegenzug, die Facharztausbildung in Allgemeinmedizin nach Abschluss des Studiums im AK-Land zu absolvieren und nach erfolgreicher Weiterbildung zum Allgemeinmediziner für zehn Jahre in der Region als angestellter oder niedergelassener Arzt tätig zu werden.

Der Kreis hat 2019 außerdem beschlossen, sich an einer „Digitalen Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ zu beteiligen. Hier möchten Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft des Dreiländerecks Altenkirchen, Lahn-Dill-Kreis und Siegen-Wittgenstein die länderübergreifende Problematik des Ärztemangels gemeinsam bewältigen und digitale Lösungen im medizinischen Umfeld finden. Geplant ist eine gemeinsame Versorgungsallianz der drei Kreise mit Unterstützung der drei Länder (Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz).



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Mit dem Forschungskolleg der Universität Siegen erarbeitet der Kreis zudem seit 2019 das Telemedizinprojekt „Digitale Assistenzsysteme für Nichtärztliche Praxisassistenten“, das als Teilprojekt in die „Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck“ einfließen soll.
Soweit zu den Projekten, die 2019 im Kreis angestoßen wurden und langfristig zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen sollen. Doch hat sich auch konkret bereits etwas getan?

First Responder und Gemeindeschwester
Im Hinblick auf die Erstversorgung bei Notfällen kann die Verbandsgemeinde Altenkirchen seit September mit den First Respondern punkten, die bereits seit 2017 schon in der VG Flammersfeld im Einsatz sind und seit 2018 in Friesenhagen. Diese ehrenamtlichen qualifizierten „Helfer vor Ort“ treffen häufig noch vor dem Rettungsdienst ein und können so bereits die erforderlichen Hilfsmaßnahmen einleiten. Der Vorteil dieses Systems besteht darin, dass die Helferinnen und Helfer fast flächendeckend im Gebiet der Verbandsgemeinden wohnen und somit den Einsatzort oft vor dem Regelrettungsdienst erreichen können.

Seit Sommer 2019 ist die „Gemeindeschwester Plus“ auch in der Verbadsgemeinde Kirchen im Einsatz. Das Projekt richtet sich an hochbetagte Menschen ab 80 Jahren, die noch selbstständig leben und nicht auf Pflege angewiesen sind, die sich aber gleichzeitig Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt wünschen.

Das alles bestimmende Thema im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung im Kreis war sicherlich die Standortdebatte des neuen Krankenhauses, das im Zuge der Zusammenlegung der DRK-Krankenhäuser Altenkirchen und Hachenburg gebaut werden soll. Die Entscheidung fiel im Dezember 2019: Entstehen soll es nun im Bereich Hattert/Müschenbach. Die Menschen im Kreis Altenkirchen fühlen sich durch diese Entscheidung jedoch abgehängt. Inwieweit die Krankenhaus-Versorgung für die Bevölkerung im AK-Land gewährleistet ist, wird sich zeigen müssen. (mit hak, kkö, PM)




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